Aus den Grundsätzen der christlichen Pfadfinderarbeit:
Achtung vor Gott
Achtung vor dem Pfadfindergesetz
Achtung vor sich selbst und anderen
Aus diesen Prinzipien Baden-Powells, aus den Traditionen der Vorläuferverbünde und aus den aktuellen Herausforderungen ergeben sich für den Landesverband Bayern des VCP die folgenden Ziele:
1. Glaube und Spiritualität
Gemeinsam in der Gruppe wollen wir die Grundsätze des Christlichen Glaubens kennenlernen und uns um ein vertieftes Verständnis der Aussagen des Evangeliums bemühen. Auf dieser Grundlage wollen wir die Möglichkeiten schaffen, einen persönlichen Glauben zu entwickeln und zu leben. Im Sinne unseres Evangelischen Verständnisses ist unser Glaube ein fester Bestandteil unseres Alltags, den wir gemeinsam leben und erlebbar machen wollen.
Wir wollen uns in der Gruppe mit Sinn- und Wertfragen des Lebens beschäftigen und uns gegenseitig bei der Entwicklung unserer spirituellen Identität unterstützen.
Wir wollen uns mit dem Glauben und den Überzeugungen anderer Menschen auseinandersetzen. Wir wollen Respekt und Toleranz im Umgang mit anderen leben und fordern.
2. Gesellschaft und Politik
Unsere Mitglieder sollen von Anfang an Demokratie erfahren und erlernen. Sie sollen ein Verständnis für Mitbestimmung entwickeln und leben. Darauf aufbauend wollen wir gesellschaftliche Hintergründe kennenlernen und gemeinsam diskutieren. Bereits unsere jungen Mitglieder sind dazu aufgefordert, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. In diesem Sinne wollen wir unseren Mitgliedern alle nötigen Informationen und Fähigkeiten an die Hand geben, um sich eine Meinung zu bilden und eine eigene Identität in der Gesellschaft zu entwickeln und zu vertreten.
3. Pfadfindertum und Meutenleben
Wir im VCP Bayern bekennen uns zu den Traditionen und dem Brauchtum des Deutschen und Internationalen Pfadfindertums und wollen in unserer Gemeinschaft pfadfinderisches Lebensgefühl und Abenteuer fördern und erlebbar machen.
Die gemeinsamen Erlebnisse in der Meute, der Sippe und im pfadfinderischen Umfeld allgemein prägen unsere Identität und unser Selbstverständnis und fördern direkt oder indirekt die Verwirklichung unserer Ziele.
4. Soziales Engagement
Schon unsere Losung besagt „Allzeit bereit“ und der Satz „Jeden Tag eine gute Tat“ ist jedem bekannt. Das sollen für uns nicht nur leere Worte bleiben, sondern mit Leben gefüllt werden.
Gemeinsam wollen wir lernen Hilfsbedürftigkeit innerhalb und außerhalb unserer Gruppe zu erkennen und erlernen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen. Wir tragen besondere Verantwortung für schwächere und individuell beeinträchtigte Menschen. Daher ist es für uns als Christliche Pfadfinder selbstverständlich sich für deren Integration ein zu setzten und so gemeinsam das Ehrenamt zu stärken. Helfen ist für uns nicht nur eine Bürde, sondern erwächst aus unseren pfadfinderischen Werten und trägt wesentlich zur Entwicklung jedes Einzelnen bei.
5. Natur und Schöpfung
Durch unser Leben in der Natur begreifen wir uns als Teil der Schöpfung und wollen sie bewahren. Bereits im Kleinen lernen wir die Natur kennen, erfahren deren Schönheit auf Fahrt und Lager und vertiefen unsere Kenntnisse über ökologische Zusammenhänge. Mit diesem Hintergrundwissen wollen wir kritisch menschliches Einwirken auf die Natur beleuchten und umweltfreundliche Maßnahmen unterstützen. Wir wollen im Einklang mit der Natur leben und uns daher für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde engagieren.
6. Respekt und Toleranz
Die Weltpfadfinderinnen- und Weltpfadfinderbewegung ist seit ihren Anfängen in besonderer Weise dem Frieden verpflichtet. In Verbundenheit mit unseren Pfadfinderbrüder und- Schwestern weltweit wollen wir einen respektvollen Umgang miteinander erlernen und über alle weltweiten Konflikte hinweg miteinander reden und Gemeinsamkeiten pflegen. Aber auch außerhalb der Pfadfinderbewegung wollen wir uns über andere Kulturen, Kriegs- und Krisenherde und die Situation von Kinder und Jugendlichen in anderen Ländern informieren. Und im Sinne unserer Grundsatzes Verantwortung gegenüber den Mitmenschen wollen wir einen vorurteilsfreien und respektvollen Umgang mit Anderen pflegen und uns für gegenseitige Toleranz einsetzen.
7. partnerschaftliches Zusammenleben
Der VCP Bayern ist ein koedukativer Verband mit gemischten Gruppen, Männer und Frauen sind auf allen Ebenen des Verbandes gleichberechtigte Partner.
Wir wollen das Selbstbewusstsein unserer Mitglieder stärken und fördern, so dass sie eigene Wünsche formulieren können und gemeinsam auf deren Erfüllung hinarbeiten unabhängig von jedweder Erwartungshaltung an das eigene Geschlecht. Wir wollen gleichberechtigt und verantwortungsvoll miteinander umgehen und erlernen andere in ihrer Persönlichkeit zu akzeptieren um gemeinsam einen Gruppengeist zu entwickeln und als Gruppe zusammenzuwachsen. Dieses Vertrautheitsverhältnis ermöglicht uns eine Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen Identität. Durch das partnerschaftliche Zusammenleben sollen unsere Mitglieder zu gegenseitigen Respekt und Verständnis erzogen werden und einen aufgeklärten Umgang miteinander pflegen.
8. Entwicklung der Persönlichkeit
Wir wollen die Entwicklung von Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen begleiten und durch ein ausgewogenes Ansprechen verschiedener Bereiche, körperliche, intellektuelle, emotionale, soziale und spirituelle Entwicklung, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen.
Als christliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder lernen wir unsere Bedürfnisse, unsere Möglichkeiten und Grenzen kennen und mit ihnen umzugehen. Wir wollen lernen persönliche Talente und Fähigkeiten wahrzunehmen, zu entfalten und einzusetzen.
Wir ermutigen unsere Mitglieder über ihren eigenen Schatten zu springen und Neues auszuprobieren. Wir wollen sie unterstützen bei ihrer Entwicklung zu selbstbewussten, selbstkritischen und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten.